Für den 18. Juni 2016 hatte die Zeitschrift GEO zum jährlich wiederkehrenden „Tag der Artenvielfalt“ aufgerufen. Die NaturFreunde Schriesheim beteiligten sich mit mehreren Aktionen daran: Um 7:00 Uhr begann eine Vogelstimmenwanderung, ab 10:00 Uhr setzten sich zwei Gruppen zur Erfassung von Flora und Fauna in Bewegung, während zeitgleich der Umweltdetektiv der NaturFreunde mit einer Kindergruppe die nahe Umgebung des Naturfreundehauses Schriesheimer Hütte untersuchte.
In zwei Stunden wurden 24 Vogelarten registriert
Die Vogelstimmenwanderung startete am Eingang zum Weiten Tal. Fabian Schrauth, Biologiestudent und Ornithologe mit sechsjähriger Erfahrung, leitete die Gruppe. Neben eher bekannten Vögeln wie zum Beispiel Blaumeise, Rotkehlchen oder Buchfink galt die Aufmerksamkeit der Gruppe auch Winter- und Sommergoldhähnchen, Grauschnäpper oder dem stark gefährdeten Waldlaubsänger. Nach zwei kurzweiligen Stunden waren 24 Vogelarten registriert.
Ein liebevoll zubereitetes Frühstücksbuffet erwartete die Gruppe im Naturfreundehaus. Danach begann der zweite Teil der Veranstaltung mit dem Umweltdetektiv der NaturFreude. Herr Müller hatte zu Demonstrationszwecken in Blumentöpfen die häufigsten Bäume mitgebracht. Zunächst erklärte der Umweltdetektiv den Kindern, wie man die Bäume erkennt und unterscheidet, danach untersuchten die Kinder die Mannswiese und den angrenzenden Wald. Interessanteste Funde waren ein Grasfrosch und ein Molch. Im eigens mitgebrachten Terrarium konnten alle Besucher den Frosch bestaunen, später ließ die Gruppe ihn am Fundort wieder frei.
Die Erwachsenen teilten sich in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe untersuchte den Wanderweg Richtung Talausgang und später noch die Waldwiesen unterhalb der Schriesheimer Hütte. Die andere Gruppe analysierte die Wiese. Das noch zu Beginn dieses Jahrtausends vorhandene Blütenmeer war zwischenzeitlich einer Verbuschung gewichen und die einstige Blütenpracht war fast komplett einem Gräser- oder auch Farnteppich gewichen. Erst durch die Bewirtschaftung mit Rindern kann die einstige Artenvielfalt zurückkehren.
Mehr als 100 Pflanzen und 50 Tiere auf der Wiese identifiziert
Dennoch: Die beiden Gruppen identifizierten mehr als 100 Pflanzen und 50 Tiere, sowie einige Pilze. Mit 19 Exemplaren waren Käfer am zahlreichsten vertreten, exotischster Fund war das „Wasserkalb“, ein Wurm in einer Arte Lache.
Parallel zu den ausschwärmenden Gruppen gab es bei der Hütte das Angebot, Kräuter zu bestimmen und zu verkosten, welches zur Überraschung aller vor allem von einer Gruppe junger Männer angenommen wurde.
Unser Dank gilt neben dem Wiesenpächter Neuner und dem Umweltdetektiv Müller auch der Naturschutzbehörde. Eigens für den Tag der Artenvielfalt erteilte sie die Genehmigung, Tiere und Pflanzen zum Zwecke der Bestimmung zu entnehmen und an Ort und Stelle wieder freizulassen.
Noch lange nach Abschluss der Exkursion tauschten sich die Teilnehmer über die Ergebnisse aus. Für alle Beteiligten war es eine großartige Erfahrung, Flora und Fauna vor der eigenen Haustüre nun viel besser zu kennen und zu erkennen.
Die Leiterin der Kindergruppe, Andrea Gernold, meinte zum Abschluss „Das war eine echte NaturFreunde-Veranstaltung“.
Sabine Lorenz
NaturFreunde Schriesheim
Diese Veranstaltung wurde durch die LNV Stiftung Baden-Württemberg e.V. gefördert.